Julia-Huda Nahas

Julia-Huda Nahas arbeitet als freischaffende Regisseurin, Autorin und Kulturpädagogin.

Als Tochter syrischer Eltern wurde sie 1982 in Neuss geboren. Sie absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Werbekauffrau und arbeitete mehrere Jahre als Projektmanagerin, Marketing- und Vertriebsleitung in der freien Wirtschaft. Seit 2009 inszenierte sie bereits freie (Musik-)Theaterproduktionen. 2011 entschied sie sich für das Studium der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein, das sie 2015 mit einer Bachelorarbeit zu inklusivem Theater im Rahmen des EU-Projektes »kunst verbind(e)t« abschloss. Als Regieassistentin am Rheinischen Landestheater Neuss verfasste und inszenierte sie 2018 das Monodrama »Tāwle – Am Kopf des Tisches«, das 2019 zum WESTWIND-Festival eingeladen wurde. Neben Arbeiten für städtische Bühnen realisiert sie freie Produktionen und Projekte. Darunter die Uraufführung “Sonnenstrahl im Kopfsalat” an der Badischen Landesbühne Bruchsal und “La Línea” in einer eigenen Bearbeitung am RLT Neuss. Hinzu kommen immer wieder themenfokussierte Projekte, wie die szenische Lesung »Heller Schatten«, eine Auftragsarbeit anlässlich der Einweihung des NS-Gedenkzeichens im Neanderthal. Text und Inszenierung entstanden in enger Kooperation mit dem Kreisarchiv Mettmann, auf Basis von Gestapo-Verhören und Zeugenaussagen entwickelte.

 

2020-2023 leitete Julia-Huda Nahas das von ihr initiierte Projekt BITTER (SWEET) HOME mit einem Fokus auf der Förderung von BI*POC Künstler*innen, antirassistischen Narrativen und kollaborativem Schreiben. Die erste Stückentwicklung GESTERN(HEUTE)MORGEN kam 2021 in Köln zur Uraufführung und gastierte bis Ende 2022 an verschiedenen Standorten in NRW und München. Neben ihrer intensiven Netzwerkarbeit (theaterautor*innen-netzwerk, VThea, Assitej) ist sie regelmäßig in Gremien vertreten. 2021 als Mitglied der Auswahljury für das WESTWIND-Festival, 2022 als Teil der Jury für die Spitzenförderung Kinder- und Jugendtheater und 2023 Teil des Kurator*innengremiums für den Autor*innenpreis des Heidelberger Stückepreises. 2024 ist sie Mitglied der Jury für den deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreis des Bundes und vertritt als eine von vier Sprecher*innen den Arbeitskreis Kinder- und Jugendtheater NRW. Ab 2025 Teil des Kuratoriums des Fonds Darstellende Künste.